Ich habe euch ja bereits in einen früheren Beitrag darüber berichten, dass ich bereits bei Mila vor ungefähr 2,5 Jahren angefangen habe Stoffwindeln selbst zu nähen. Damals habe ich vor allem PUL-Überhosen nach dem Ebook „Drunter und Drüber“ von „Liebe Windel“ und verschiedenen Einlagen genäht.
Da ich aber eigentlich ein Verfechter von natürlichen Materialien bin, möchte ich dieses Mal gern so weit es geht auf PUL verzichten und werde deshalb wohl hauptsächlich auf Wollüberhosen zurückgreifen, wie ich es auch schon bei Mila zu Beginn gehandhabt habe.
Zu Beginn werde ich unter den Wollüberhosen hauptsächlich gefaltete Mullwinden, verschiedene Einlagen und Strickbindewindeln nutzen. Aber nachts eigenen sich auch prima Höschenwindeln, da man dadurch wesentlich mehr Saugmaterial zur Verfügung hat.
Deshalb habe ich erste Versuche gestartet verschiedene Höschenwindeln zu nähen. Diese benötigen später noch eine Überhose, die das Wickelsystem dicht macht. Auch dieses Mal griff ich dabei auf ein Ebook von „Liebe Windel“ zurück, denn sie sind wirklich sehr durchdacht, aufwändig gestaltet und hervorragend erklärt. Auch Anfänger finden sich mit ihren Ebooks prima zurecht. Den vier Probewindeln liegt allen der Schnitt „Hosenglück“ zugrunde. Für die ersten Tests sind drei Höschenwindeln und eine Wollüberhose entstanden. Die drei Höschenwindeln unterscheiden sich aufgrund ihres Verschlusses, der verwendeten Außenstoffe und der Anzahl an eingenähten Verstärkungen.
Die erste Windel besteht außen aus Webwaren und innen aus einer Schicht eines saugenden Baumwollstoffes mit sehr weicher Oberfläche. Leider kann ich mich an die genaue Bezeichnung nicht mehr erinnern, da sich dieses noch in meinem Stofffundus befand, vermutlich handelt es sich aber um Baumwoll-Sherpa, welcher von „Liebe Windel“ auch empfohlen wird. Mit Sicherheit kann ich aber sagen, dass ich ihn damals in einem Shop für Stoffwindelbedarf bestellt hatte. Bei dieser Windel habe ich vom Innenstoff nur eine Lage ohne Verstärkung verarbeitet. Am Anfang benötigt man noch nicht so viel Saugmaterial und man kann auch jederzeit noch Einlagen mit in die Höschenwindel hineinlegen.
Außerdem habe ich hier eine Version mit Bändel zum Verschließen gewählt, da diese sich besonders für Neugeborene eignet. Dadurch lässt sie sich nämlich sehr flexibel in der Höhe einstellen, was gerade bei einem noch abheilenden Nabel äußerst wichtig ist, damit dieser nicht feucht wird. Die vernähten Beingummis und der Rückengummi verhindern ein Auslaufen der Windel. Von dieser Version nähe ich bestimmt noch die ein oder andere zusätzliche Windel.
Die beiden anderen Windeln wurden außen aus „Herr Pfeffer“-Bio-Jersey und innen aus dem selben saugenden Baumwollstoff wie oben allerdings mit Verstärkung genäht. Durch den Jersey ist die Windel insgesamt etwas dehnbarer und flexibler. Eine der beiden Windel wird mit Druckknöpfen verschlossen, die andere mit Klett. Beide haben zusätzliche Verkleinerungssnaps um die Höhe der Windel anzupassen.
Auch hier wurden wieder Gummis vernäht um ein Auslaufen der Windel zu verhindern. Welchen Verschluss man nun bevorzugt ist eher eine Geschmackssache. Mein Mann bevorzugt Klett und ich verwende beide gleich gern. Deshalb wird es von beiden noch ein paar weiter Varianten geben. Nachteil des Kletts ist auf jeden Fall, dass es an anderen Stoffen kleben bleiben kann und sie dadurch stärker abnutzt beim Waschen.
Meine liebste Variante ist die letzte, die ich vorstellen möchte. Es handelt sich dabei nicht um eine Höschenwindel sondern um eine Wollüberhose. Ich finde der Schnitt eignet sich perfekt um dies umzusetzen. Wenn man sie später über die ebenfalls genähten Höschenwindeln ziehen möchte, sollte man sie am besten mit mehr Nahtzugabe zuschneiden. Man kann aber auch auf Mullwindeln und verschiedene Einlagen zurückgreifen.
Das besondere an dieser Überhose ist, dass als Innenstoff ein wasserabweisender Wollstoff verwendet wird, in diesem Fall ein Bio-Wollrip aus 100% Schurwolle. Diese Eigenschaft erhält Wolle, indem man sie mit speziellem Wollfett fettet. Für außen wurde ein Jersey vernäht, welcher das Fett der Wolle nicht aufnimmt. Beim Nähen einer Wollüberhose ist es ratsam ausschließlich auf Snaps zurückzugreifen, da Klett dem Wollstoff zu sehr schaden würde.
Der Vorteil an dieser Art der Überhose aus Wolle ist, dass man ausschließlich mit natürlichen Materialien auskommt, was mich auf vollkommen Überzeugt. Es lässt sich im Moment auch ein Trend erkennen, dass dieser Art der Überhosen immer beliebter wird, denn immer mehr Handmade-Unternehmen bieten diese an und sind sehr erfolgreich damit.
Alles Liebe,
eure Eleonora